Reiseblog

Kanalinseln – Französischer Charme in Grossbritannien

«Ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde» – so beschrieb der französische Schriftsteller Victor Hugo die kleine Inselgruppe, auf der er im 19. Jahrhundert im Exil weilte.

Erfasst von Sandra Zimmermann, Product Managerin Imbach Reisen

04. Februar 2020

Ja, das ist schon eine etwas besondere Konstellation: obwohl die Kanalinseln um einiges näher bei Frankreich liegen als bei Grossbritannien, gehören sie nicht zur «Grande Nation», sondern sind direkt als Kronbesitz der britischen Krone unterstellt. Darum wird heutzutage vor Ort auf den Inseln mit Pfund und nicht mit Euro bezahlt und deshalb sprechen die Einwohner Englisch und nicht Französisch.Und doch «spürt» man Frankreich immer wieder vor Ort – was nicht von ungefähr kommt. Die Geschichte ist lange und spannend. Damals im Mittelalter waren die Inseln nämlich Teil der Ländereien des Herzogs der Normandie. Ich war mir bei meinem Besuch vor allem selten sicher, wie denn nun z.B. der Name vom Hotel oder von der Ortschaft ausgesprochen wird: englischer oder französischer Akzent? Das schenkte mir ab und zu ein sympathisches Lächeln der Inselbewohner.

Sie gehen leider manchmal etwas vergessen, die Inseln im Ärmelkanal. Dabei sind sie unbedingt einen Besuch wert! Der Atlantik ist wilder und kühler als das Mittelmeer, dennoch kommt nach Ankunft augenblicklich ein angenehmes Ferien- und Insel-Feeling auf. Oft bläst ein leichter Wind, der vor allem das Wandern angenehm macht. Und die hübschen Orte mit den charmanten Meerespromenaden zum Flanieren und Verweilen, tun ihren Teil dazu.

Lieblich ist die Landschaft und dank dem milden Golfstrom ist die Flora sehr vielseitig und ausgeprägt. Die traumhaften Strände erinnern hie und da an eine Badeferien-Destination weit entfernt. Aber auch wenn der Sand und das Wasser locken: es ist eben doch der Atlantik und der ist schon eher für «Abgehärtete» und solche die eine Erfrischung suchen. Bei meinem damaligen Ausflug nach Sark mussten wir bei Ankunft am Vormittag einen Bootssteg noch einige Meter hochgehen. Bei der Rückfahrt am Nachmittag war dieser dann unter Wasser verschwunden und wir konnten staunend geradeaus auf das Boot zugehen.

Vielseitig und abwechslungsreich ist das Angebot auf den Inseln und lädt zum Entdecken und Geniessen ein: imposante Herrenhäuser, geschichtsträchtige Dolmen, farbige Gärten, Ginsterbüsche und Klippenwege, Cream Tea nach britischer Tradition, schmackhaftes Meeresgetier auf dem Teller, Guernsey-Kühe und die Kartoffelsorte «Jersey Royals», Leuchttürme, Cottages wie aus einem Agatha-Christie-Film, wunderschöne Buchten und Pferdekutschen auf Sark.

Ich ging damals ohne grosse Vorstellungen und Erwartungen auf die Inseln – und ich kam verzaubert zurück. Das spürbare «Savoir Vivre» hatte mich schnell in seinen Bann gezogen. So auch die ausgedehnten Klippenpfade mit herrlicher Aussicht über das Meer inklusive des begleiteten Geschreis der Seevögel. Die mediterrane Natur und die idyllischen Strände schenkten mir Erholung und Zeit zum Staunen. Ich kann die Kanalinseln jeder und jedem wärmstens empfehlen. Lassen auch Sie sich überraschen und verzaubern!

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