Nachhaltigkeitswoche 2024

In unserer ersten Nachhaltigkeits-Woche vom 9. – 13. September 2024 möchten wir zeigen, wie gut sich ein bewusster und nachhaltiger Alltag anfühlen kann. Wir reduzieren unseren Konsum und bereichern damit nicht nur uns selbst, sondern auch die Umwelt. Das Wochen-Thema ist die Mobilität und daraus machen wir eine kleine Challenge: Jeder erfasst die zurückgelegten Kilometer auf dem Arbeitsweg – sei es zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Am Ende der Woche spenden wir die gesammelten Kilometer an die Schweizer Berghilfe.

Täglicher Bericht von Sandra Zimmermann, Product Manager & Nachhaltigkeitsverantwortliche bei Imbach Reisen AG

Montag, 09.09.24

Thema: Eigene Mobilität & allgemeine Mobilität – Fakten & Food

Heute ist es so weit: der erste Tag unserer Nachhaltigkeit-Woche!

An jedem Tag, den wir diese Woche im Büro arbeiten, notieren wir unsere mit dem öV gefahrenen, zu Fuss gegangenen und mit dem Velo pedalten Kilometer in eine Liste. Pro öV-gefahrenen Kilometer sponsert uns Twerenbold 10 Rappen und pro gegangenen oder pedalten Kilometer gibt es sogar 2 Franken in unser virtuelles Kässeli. Wir sind gespannt, auf wie viele Kilometer wir es Ende Woche bringen und was für einen Betrag wir dann der Schweizer Berghilfe spenden können.

Da ich in Luzern wohne, habe ich einen kurzen Arbeitsweg: 2 Kilometer pro Weg, knapp 20 Minuten, vorbei an der schönen Kappelbrücke und durch die Altstadt. Jeden Morgen eine andere faszinierende Lichtstimmung am Himmel und am Abend durch ein buntes Touristen-Gewusel.

Zum Thema Mobilität gab es heute einen Artikel zu lesen, in dem zwei Tagesanzeiger-Autoren die CO2 Emissionen von 5 verschiedenen Europa-Reisezielen vergleichen. Dort wird auch der Begriff «CO2-Äquivalente» beschrieben – ein Ausdruck, über den man bei diesem Thema ab und zu stolpert.

Zudem stand heute das Thema «Food» auf dem Programm. Für alle im Büro Anwesenden holte ich in der Luzerner Äss Bar ein Znüni – Gipfeli und Brötli von gestern. Zwar nicht mehr knusprig, aber auf jeden Fall geniessbar und eine sehr gute Sache gegen Food Waste. Und für 50 Rappen pro Gebäck kann man also definitiv nichts sagen. Dazu gab es für alle ein Handout zur Entstehung und dem Konzept der Äss Bar, allgemeine Tipps gegen Food Waste und Fakten darüber und zwei Rezeptflyer, mit denen man übrig gebliebene Lebensmittel noch zu einer feinen Mahlzeit zaubern kann.

Dienstag, 10.09.24

Thema: Eigene Mobilität, lokale Wertschöpfung

Auch heute wurde wieder fleissig und bewusst öV gefahren, zu Fuss ins Büro gegangen oder den Weg mit dem Velo zurückgelegt.

Nach einem geschäftigen Vormittag im Büro durften wir am Nachmittag im 5*-Hotel Schweizerhof in Luzern an einer Präsentation über das hauseigene Nachhaltigkeit-Engagement und anschliessender Hotel-Führung teilnehmen. Warum gerade das Hotel Schweizerhof? Es sollte ein Hotel in unserer «Heimatstadt» sein, damit wir erfahren, wie hier lokale Wertschöpfung passiert. Zudem liegt das Hotel von unserem Büro aus quasi um die Ecke und auf seiner Webseite werden einige nachhaltige Praktiken vorgestellt – und darüber wollten wir gerne mehr erfahren.

Pascal Bandi hat uns einige spannende und beeindruckende Fakten über das in der 5. Generation geführte Hotel vermittelt. Luxus und Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bringen, in einem Haus das 1845 erbaut wurde und in dem vieles denkmalgeschützt ist, ist definitiv eine grosse Herausforderung – die sie sehr innovativ anpacken.

Während der Hotel-Führung durch Yvonne Sersch erhielten wir Einblicke in ein paar der schönen Zimmer und Sääle und durften auch einen kurzen Blick in die Küche werfen – dort wo unter anderem die Eier von den Hühnern der Familie Schryber in Luzern verarbeitet werden und auch sonst grossen Wert auf Lokalität und Saisonalität gelegt wird. Nachhaltigkeit verzweigt sich in ökologisch, ökonomisch und sozial und im Hotel Schweizerhof wird auf alle drei Punkte grossen Wert gelegt. Besonders die Wertschätzung der Mitarbeitenden wird grossgeschrieben und das merkt man dann auch, wenn man den Angestellten im Hotel begegnet und mit einem freundlichen Lächeln begrüsst wird.

Die Präsentation und Führung wurden für uns kostenlos gemacht, was sehr grosszügig ist. Wir haben es geschätzt, dass sich Pascal Bandi und Yvonne Sersch Zeit für uns genommen haben und uns einen Blick hinter die Kulissen gewährt haben. Als kleines Dankeschön dafür verweilten wir am Schluss noch zu einer kleinen Getränke-Pause an der Hotelbar.

Mittwoch, 11.09.24

Thema: Eigene Mobilität, Abfall, Food

Zum Thema Abfall haben wir uns heute Morgen um halb acht zu fünft vom Team im Luzerner Vögeligärtli getroffen – ausgerüstet mit Abfallzangen, Handschuhen und Güselsäcken. Durch unser Engagement für Trash Hero Luzern organisieren wir ca. 6–7-mal pro Jahr einen solchen Cleanup in der Stadt. Diese Cleanups sind immer öffentlich, jede:r kann spontan kommen und mitmachen, eine An- oder Abmeldung ist nicht nötig. Während ca. 1.5 Stunden sammeln wir auf einer Strecke von ca. 2-3km allen herumliegenden Abfall ein und sortieren diesen anschliessend, um ihn dann entsprechend zu recyceln / entsorgen.

Zum Glück meinte es Petrus heute gut mit uns und es war trocken – Abfall im Regen oder sogar bei Schnee zusammensammeln kann man machen, aber ist definitiv nicht so lässig.

Auf dem Weg vom Vögeligärtli zu unserem Büro im Löwencenter haben wir unsere Güselsäcke fleissig gefüllt und am Schluss sortiert und recycelt. Von den insgesamt 2.9kg eingesammeltem Abfall waren 600 Zigarettenstummel, 2 E-Zigaretten, 6 Glasflaschen, 3 PET Flaschen, 3 Alu Dosen und sogar eine Zahnbürste dabei. Besonders Gebüsche sind leider oftmals beliebte Orte, um Abfall wahllos zu entsorgen.

Bei so einem Cleanup wird einen auch immer wieder bewusst, dass die Luzerner Stadtreinigung einen sehr guten Job macht und wir schätzen es sehr, in einer so sauberen Stadt leben zu dürfen. An dieser Stelle darum mal ein grosses Dankeschön ans Team der Luzerner Stadtreinigung.

Passend zum Thema Abfall gab es für alle noch ein paar allgemeine Fakten dazu, die zum Nachdenken anregen: Im Schnitt produziert jede:r Einwohner:in der Schweiz im Jahr 703kg Abfall, das sind umgerechnet 1.9kg pro Tag.

Und um Abfall zu vermeiden, bzw. um Lebensmittel zu retten, gab es für alle im Büro Anwesenden zum Dessert süsse Gebäcke aus der Äss Bar – die obwohl sie von gestern sind, auch heute noch genauso gut geschmeckt haben.

Donnerstag, 12.09.24

Thema: Eigene Mobilität, (Ab-)Wasser, Food

Heute Morgen machten wir uns vom Team zu acht auf den Weg zur ARA (Abwasserreinigungsanlage) in Emmen auf, um an einer 1.5-stündigen Führung durch Elmar Büeler teilzunehmen.

Die ARA Luzern gehört zu den 5 grössten Anlagen in der Schweiz und reinigt das Abwasser von ca. 180'000 Einwohner:innen im Einzugsgebiet. Pro Sekunde landet eine Masse von 8 vollen Badewannen Wasser in der Anlage. Und nach knapp 14 Stunden fliesst es gereinigt in die Reuss.

Mit seinem riesigen Fachwissen führte uns Elmar Büeler durch die verschiedenen Stufen, die das Abwasser durchfliessen muss. Gleich zu Beginn begegneten wir Kokosnussfasern – diese sorgen dafür, dass der Geruch neutralisiert wird. Überrascht waren wir auch über die Amphibientreppen beim Rechen – denn auch Regenwasser gelangt in die Anlage und dort schwimmen manchmal auch lebende Frösche, Molche und andere Amphibien mit. Diese können sich über die Treppen aus dem Wasser retten und werden anschliessend von den ARA-Mitarbeitern wieder in der Freiheit ausgesetzt.

Der sogenannte «Schlamm» wird später durch viele verschiedene Bakterien biologisch zersetzt – für diese fleissigen Mikroorganismen wie Wimpern-, Glocken- und Pantoffeltierchen lebt es sich dort wie im Schlaraffenland!

Elmar zeigte uns an 3 verschiedenen Posten eine Wasserprobe. Von dem trüben Abwasser über den braunen Schlamm bis hin zum augenscheinlichen Trinkwasser (ist es aber nicht, denn es geht weiter in die Reuss) dauert es tatsächlich nur etwas mehr als einen halben Tag.

Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich unseren Eindruck von der Führung zusammengefasst so festhalte: Wir wussten nicht, was uns erwartete, hatten auch keine Vorstellung, wie es sein könnte und waren danach tief beeindruckt. Wenn man Wasser aus dem Hahn laufen lässt und die Spülung betätigt, läuft einfach alles selbstverständlich ab. Doch wo das verbrauchte Wasser anschliessend hinfliesst und was mit ihm dann überhaupt passiert – daran wird selten gedacht. Unser Bewusstsein wurde definitiv gestärkt und wenn wir in Zukunft die WC-Spülung betätigen, dann werden uns die einzelnen Stufen der Wiederaufbereitung aufblitzen. Sauberes Wasser ist definitiv nicht selbstverständlich und wir sind dankbar, dass dies bei uns alles so reibungslos funktioniert.

Nach so vielen spannenden Fakten und Informationen waren wir etwas geflasht und gönnten uns zur Erholung feine Süssigkeiten aus der Äss Bar.

Freitag, 13.09.24

Thema: Eigene Mobilität, Food, IMBACH-Nachhaltigkeits-Werte

Heute geht unsere allererste Nachhaltigkeit-Woche zu Ende. Es waren intensive Tage mit ganz vielen Eindrücken und Erlebnissen.

Nach dem gestrigen üppigen Äss Bar Dessert / Zvieri gab es heute zum Abschluss der Woche nochmals ein feines Znüni. Um kurz nach neun hatte es schon ein grosses Angebot an Brötli, Gipfeli und weiteren Leckereien in der Äss Bar Theke. Auch wenn wir es vorher schon wussten, hat es sich für uns alle diese Tage nochmals bestätigt: Sachen von gestern schmecken auch heute noch genauso gut und es wäre eine Schande, diese einfach wegzuwerfen.

Was genau bedeutet Nachhaltigkeit für uns? Worauf achten wir? Was ist uns besonders wichtig? In sechs übergeordneten Punkten haben wir unsere Nachhaltigkeits-Leitsätze festgehalten und das Team darüber informiert, worauf wir uns in Zukunft achten, daran halten und in unsere Entscheidungen einfliessen lassen werden.

Das Wort «Enkeltauglichkeit» bedeutet, dass das Heute so gelebt und das Morgen so geplant werden, dass auch die nächsten Generationen in Zukunft die Welt in ihrer ganzen Schönheit erleben können. Wir sind überzeugt, dass wir dies mit unserem verantwortungsvollen Handeln positiv beeinflussen können.

Insgesamt haben wir diese Woche mit unseren zu Fuss gegangen, mit öV gefahrenen und mit dem Velo pedalten Kilometern gemeinsam 1889.7 Kilometer geschafft und eine Spende von CHF 456.60 für die Schweizer Berghilfe gesammelt.

Mein persönliches Highlight dieser Woche war die Führung in der ARA. Wasser ist eine sehr wertvolle Ressource und wird leider viel zu oft als zu selbstverständlich angeschaut.

Unser privater und geschäftlicher Alltag wird in Zukunft von vielen Inputs begleitet und eine Menge Dinge sehen wir jetzt mit anderen Augen.

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