Offizieller Name des Staates
Republik Madagaskar.Hauptstadt
Antananarivo (ehem. Tananarive).Geographie
Die viertgrößte Insel der Welt liegt im Indischen Ozean und ist durch die Straße von Mosambik vom afrikanischen Festland getrennt. Einige kleinere Inseln gehören zum Staatsgebiet. Die zentrale Bergkette, die Hauts Plateaux, bedeckt über die Hälfte der Hauptinsel und bedingt die ethnischen, klimatischen und landschaftlichen Unterschiede der West- und Ostküste. Die Westküste war früher mit trockenem Laubwald bedeckt und besteht heute fast nur noch aus Savanne. Die Halbwüste an der südlichen Inselspitze ist mit großen Wäldern kaktusähnlicher Pflanzen bewachsen. Die Hauptstadt Antananarivo liegt hoch in den Hauts Plateaux, fast in der Inselmitte.Regierung
Republik seit 1992 (III. Republik). Verfassung von 1992. Zweikammerparlament: Nationalversammlung (127 Mitglieder) und Senat (100 Mitglieder. Ein Drittel der Mitglieder wird vom Staatsoberhaupt ernannt). Seit Mai 2018: Allparteienregierung. Unabhängig seit 1960 (ehemalige französische Kolonie).Staatsoberhaupt
Andry Rajoelina, seit Dezember 2023.Regierungschef
Christian Ntsay, seit Juni 2018.Elektrizität
(überwiegend) 220 V sowie 127 V, 50 Hz. Zweipolstecker sind gebräuchlich.Zeitzone
Anreise mit dem Flugzeug
Madagaskars nationale Fluggesellschaft Air Madagascar (MD) bietet Flugverbindungen im Codeshare mit Corseair nach Antananarivo. In Kooperation mit anderen Airlines bieten Lufthansa (LH) von Deutschland, Swiss (LX) von der Schweiz und Austrian Airlines (OS) von Österreich aus Flugverbindungen nach Madagaskar mit Zwischenstopps an. Neos (NO) fliegt von Rom und Mailand aus nonstop zur Insel Nosy Be.Flugzeiten
Frankfurt/M. - Antananarivo: 13 Std. 50; Zürich - Antananarivo: 13 Std. 30; Wien - Antananarivo: 14 Std. 10; Mailand - Nosy Be: 9 Std. 30 Min.Anreise mit dem Pkw
Maut: Auf Madagaskar gibt es keine mautpflichtigen Straßen. Unterlagen: Der Internationale Führerschein ist zusätzlich zum nationalen Führerschein erforderlich.Anreise mit dem Schiff
In den Häfen von Antsiranana, Toamasina, Tolagnaro und Nosy Be legen Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt an.Kreuzfahrtschiffe
AIDA und Phoenix laufen auf ihren in Hamburg startenden Kreuzfahrtweltreisen verschiedene Häfen auf Madagaskar an. Kreuzfahrtschiffe von Costa starten in weiteren europäischen Häfen mit Zwischenziel Madagaskar.Unterwegs mit dem Flugzeug
Der Großteil Madagaskars mit Ausnahme einiger Städte des mittleren Hochlands ist per Flugzeug erreichbar; es gibt eine Vielzahl an Landepisten. Die Fluggesellschaft Madagasikara Airways (7D) bedient den inländischen Flugverkehr und verbindet die Städte Madagaskars miteinander.Unterwegs mit dem Auto/dem Bus
Das Straßennetz Madagaskars umfasst rund 60.000 km und ist nicht flächendeckend ausgebaut. Die drei Hauptverbindungsstraßen führen von Antananarivo nach Mahajanga (RN4), Toamasina (RN2) sowie Fianarantsoa und Toliara (RN7). In anderen Landesteilen besteht das Straßennetz zumeist aus unbefestigten Wegen. Darüber hinaus gibt es auch Regionen, die nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber erreichbar sind. Nachtfahrten zwischen den Städten sind wegen der Gefahr von Überfällen unbedingt zu vermeiden. Maut: Auf Madagaskar gibt es keine mautpflichtigen Straßen. Tankstellen: In Städten und an großen Nationalstraßen sind ausreichend Tankstellen vorhanden; ansonsten ist das Tankstellennetz eher dünn.Rechtsverkehr/Linksverkehr
rZustand der Straßen
Die Verbindungsstraßen zwischen Antananarivo und den wichtigsten Küstenstädten sind bis auf die Straße nach Fort Dauphin asphaltiert, werden aber oft nicht ausreichend gewartet. Im Landesinneren sind Allradfahrzeuge die beste Wahl. Von Dezember bis April (Regenzeit) sind sämtliche Straßen nur schlecht bis gar nicht befahrbar; es ist daher ratsam, sich vor Fahrtbeginn nach dem Straßenzustand der geplanten Strecke zu erkundigen.Autovermietung
Mietwägen sind in Antananarivo und in größeren Touristenstädten erhältlich. Das Mindestalter für Fahrer liegt in der Regel bei 25 Jahren, als Maximalalter wird oft 70 Jahre angegeben; genaue Auskünfte erteilen die einzelnen Mietwagenfirmen.Taxi
Sogenannte Taxi-be fahren in Antananarivo auf bestimmten Strecken, wobei es keine festen Zeitpläne gibt. Taxi-brousses, Kleinbusse für bis zu 9 Personen, sind sowohl in den Städten als auch über Land im Einsatz, und Rikschas (Pousse-Pousses) können praktisch überall gebucht werden. Der Fahrpreis sollte sowohl bei Taxis als auch bei Rikschas immer vorab vereinbart werden.Fahrrad
Fahrräder können in Antananarivo geliehen oder günstig als Neurad erworben werden. Auch Motorräder können angemietet werden.Reisebus
Kleinbusse, sogenannte Taxi-brousses (Buschtaxis), bedienen die meisten Orte Madagaskars und verkehren z.B. auch zwischen Antananarivo und den Städten Mahajunga und Morondava. Das Busunternehmen Visit Mada Tours bietet Bustouren im ganzen Land an, u.a. auch Touren zum Masoala Nationalpark.Vorschriften
Verkehrsbestimmungen: - Promillegrenze: 0,8 ‰. - Für Motorradfahrer besteht Helmpflicht. Geschwindigkeitsbeschränkungen: - innerorts: 50 km/h (um Schulen herum 30 km/h); - außerorts: keine allgemeine Beschränkung; es ist auf Schilder zu achten.Pannenhilfsdienst
Bei Unfällen und Pannen ist die Mietwagenfirma zu verständigen.Dokumentation
Der Internationale Führerschein ist zusätzlich zum nationalen Führerschein erforderlich.Anmerkung zur Reise auf der Straße
Bei Autofahrten in Ballungsgebieten, wie Antananarivo, wird dringend empfohlen, die Autotüren während der Fahrt zu jeder Tages- und Nachtzeit von innen zu verriegeln und die Fenster geschlossen zu halten. Taschen und Wertgegenstände sollten niemals sichtbar im Wagen verbleiben. Bei Individualreisen über Land ist ebenfalls Vorsicht geboten; es kommt immer wieder zu Überfällen auf Touristen.Unterwegs in der Stadt
In Antananarivo hat man die Wahl zwischen Taxi, Bus oder einer Stadterkundung zu Fuß. Taxis sind bei Touristen am beliebtesten, Busse am günstigsten, allerdings oft überfüllt. Taschendiebstähle sind in Antananarivo an der Tagesordnung, und es wird auch immer öfter von bewaffneten Raubüberfällen berichtet. Vor allem im Stadtzentrum und in der Umgebung von Hotels, Restaurants und den Haltestellen der Überlandbusse (Taxis-brousses) ist erhöhte Vorsicht geboten.Vor Ort unterwegs mit der Bahn
Die Eisenbahngesellschaft Madarail bedient die Strecke Toamasina - Moramanga im nördlichen Teil der Insel. Züge verkehren drei Mal wöchentlich in beide Richtungen und verbinden auf ihrer Fahrt 12 Gemeinden (Fahrtzeit: 13-18 Std.). Die Gesellschaft Fianarantsoa-Côte Est (FCE) bedient die einzige südliche Strecke zwischen den Orten Fianarantsoa und Manakara.Unterwegs mit dem Schiff
Die Häfen von Antsiranana, Toamasina, Tolagnaro und Nosy Be werden von Kreuzfahrtschiffen aus aller Welt angelaufen.Nationalitäten
Pass erforderlich | Visum erforderlich | Rückflugticket erforderlich | |
---|---|---|---|
Türkei | Ja | Nein | Ja |
Andere EU-Länder | Ja | Nein | Ja |
Schweiz | Ja | Nein | Ja |
Österreich | Ja | Nein | Ja |
Deutschland | Ja | Nein | Ja |
Reisepassinformationen
Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss bei der Ausreise noch mehr als 6 Monate gültig sein und über mindestens zwei freien Seiten verfügen.Anmerkung zum Sichtvermerk im Reisepass
Da sich die Einreisebestimmungen von Madagaskar kurzfristig ändern können, sollten sich Reisende die aktuellen Regelungen von der zuständigen konsularischen Vertretung bestätigen lassen.Visainformationen
Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind Reisende aller Nationen, die sich weniger als 15 Tage in Madagaskar aufhalten. Visum bei der Einreise Reisende mit Rück- oder Weiterreiseticket erhalten ein auf bis zu 30 Tage begrenztes Visum, das zu einer einmaligen Einreise berechtigt, bei der Ankunft an allen internationalen Flughäfen. Für Kinder muss eine Geburtsurkunde vorgelegt werden. e-Visum Touristen aller Nationen können ein e-Visum für eine einmalige Einreise für Aufenthalte von bis zu 30 Tagen oder von bis zu 60 Tagen beantragen. Visum vor der Einreise Ist ein nicht-touristischer Aufenthalt von mehr als 30 Tagen oder sind mehrmalige Einreisen geplant, muss ein "Visum transformable" bei der zuständigen konsularischen Vertretung Madagaskars beantragt werden, für das innerhalb des Monats nach der Ankunft eine Verlängerung beantragt werden kann.Kosten
Kurzzeitvisum zur einmaligen Einreise, 90 Tage gültig; bei den internationalen Flughäfen von Madagaskar und bei der Botschaft beantragbar. Deutschland und Österreich Die folgenden Gebühren gelten für alle visumpflichtigen Nationalitäten: ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen: 0 €; ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen: 20 €; ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von 31 Tagen bis zu 60 Tagen: 25 €, ein- bis dreimalige Einreise, für einen Aufenthalt von 61 bis zu 90 Tagen: 35 €, Visum für 30 Tage (einmonatiges verlängerbares und umwandelbares Visum oder Visum zur mehrmaligen Einreise): 35 €. Visum bei der Ankunft an allen internationalen Flughäfen Die folgenden Gebühren gelten für alle visumpflichtigen Nationalitäten: einmalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen: 115.000 Ar (auch zahlbar in Euro: 35 €); einmalige Einreise, für einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen: 0 € + 10 € Verwaltungsgebühr.Visaarten und Kosten
Visa non transformable (nicht verlängerbares Visum für Kurzaufenthalte von bis zu 3 Monaten); Visa transformable (einmonatiges, verlängerbares Visum für Langzeitaufenthalte).Gültigkeit
Das Kurzzeitvisum ist ab dem Ausstellungsdatum 6 Monate gültig und berechtigen zu einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen. Bei längerem Aufenthalt sollte ein entsprechendes Visa transformable/eine Aufenthaltsgenehmigung unbedingt vor der Abreise eingeholt werden.Transit
Transitreisende, die innerhalb von 24 Std. weiterfliegen, über gültige Dokumente für die Rück- oder Weiterreise und reservierte Sitzplätze verfügen und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum. Persönlich oder postalisch beim Konsulat oder bei der Konsularabteilung der Botschaft bzw. an einem internationalen Flughafen oder Hafen in Madagaskar.Antrag erforderlich
(a) 2 unterschriebene Antragsformulare, (1 Antragsformular in der Schweiz). (b) 2 aktuelle Passfotos (3,5 x 4,5 cm), (1 Passbild in der Schweiz und in Deutschland). (c) Reisepass, der bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist und über eine freie Seite verfügt plus Kopie des Reisepasses. (d) Nachweis der bezahlten Rück-/Weiterreise oder Buchungsbestätigung des Reisebüros. (e) Gebühr (bei Antragstellung in bar oder per Überweisung mit Beleg). (f) Nachweis einer gültigen Auslandsreisekrankenversicherung (Konsulate in Falkensee und Hamburg). (g) Impfbescheinigung gegen Geldfieber für Besucher, die sich in den letzten sechs Tagen in einem Land aufgehalten haben, in dem Geldfieber vorkommt. (h) Nur für ausländische Antragsteller: Meldebescheinigung für das Land, in dem der ausländische Antragsteller seinen ständigen Wohnsitz hat. Diese darf nicht älter als 3 Monate sein. Geschäftsvisum zusätzlich: (i) Entsendungsschreiben der eigenen Firma mit Angaben zu Reiseanlass und -dauer sowie Bestätigung der Kostenübernahme. U. U. sind weitere Unterlagen erforderlich. Der postalischen Antragstellung ist ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag beizufügenBearbeitungsdauer
I. d. R. 1 Woche. Eine Express- oder Samedaybearbeitung ist derzeit in Deutschland nicht möglich. Sofortige Expressausstellung in Zürich mit Voranmeldung möglich. Postalische Antragstellung: bis zu 20 Tage.Benötigte Dokumente bei der Einreise
Visum bei der Ankunft: (a) Reisepass, der noch länger als sechs Monate nach der Abreise aus Madagaskar gültig ist. Er sollte mindestens noch zwei freie Seiten für Visum und Stempel enthalten; (b) Rückflug- oder Weiterflugticket; (c) Visum-Gebühr.Einreise mit Kindern
Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden). Österreicher: Eigener Reisepass. Schweizer: Eigener Reisepass. Türken: Eigener Reisepass. Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern. Achtung: Allein reisende Minderjährige, die nicht in Madagaskar wohnhaft sind, benötigen eine amtlich beglaubigte Genehmigung ihrer Eltern/Erziehungsberechtigten in französischer Sprache.Einreise mit Haustieren
Für die Einfuhr von Haustieren muss vor der Abreise eine Einfuhrgenehmigung beim Directeur du Service de l'Elevage et de la Pêche Maritime de la République Démocratique Malgache beantragt werden. Dies sollte rechtzeitig vor Abreise erfolgen, da mit einer längeren Bearbeitungszeit zu rechnen ist. Außerdem wird ein Gesundheitszeugnis vom Amtstierarzt des Herkunftslands benötigt, das maximal 15 Tage vor der Einreise ausgestellt wurde und das das Tier genau beschreibt, seinen Besitzer aufweist und das bescheinigt, dass das Tier gesund ist und dass der Herkunftsort frei von Infektionskrankheiten ist. Für Hunde über 3 Monate und für Katzen über 6 Monate muss das Gesundheitszeugnis außerdem bescheinigen, dass das Tier mindestens 1 Monat und maximal 1 Jahr vor der Einreise und für Hunde über 6 Monate mindestens 3 Monate und maximal 3 Jahre vor der Einreise gegen Tollwut geimpft wurde. Die Tiere werden bei der Einreise untersucht. Die Auferlegung von Quarantäne ist möglich.Reisepassinformationen
Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss bei der Ausreise noch mehr als 6 Monate gültig sein und über mindestens zwei freien Seiten verfügen.Visainformationen
Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind Reisende aller Nationen, die sich weniger als 15 Tage in Madagaskar aufhalten. Visum bei der Einreise Reisende mit Rück- oder Weiterreiseticket erhalten ein auf bis zu 30 Tage begrenztes Visum, das zu einer einmaligen Einreise berechtigt, bei der Ankunft an allen internationalen Flughäfen. Für Kinder muss eine Geburtsurkunde vorgelegt werden. e-Visum Touristen aller Nationen können ein e-Visum für eine einmalige Einreise für Aufenthalte von bis zu 30 Tagen oder von bis zu 60 Tagen beantragen. Visum vor der Einreise Ist ein nicht-touristischer Aufenthalt von mehr als 30 Tagen oder sind mehrmalige Einreisen geplant, muss ein "Visum transformable" bei der zuständigen konsularischen Vertretung Madagaskars beantragt werden, für das innerhalb des Monats nach der Ankunft eine Verlängerung beantragt werden kann.Impfungen
Besondere Vorsichtsmaßnahmen | ||
---|---|---|
Malaria | 3 | - |
Essen & Trinken | 4 | - |
Typhus & Polio | Ja | - |
Cholera | 2 | |
Gelbfieber | 1 |
Übersicht
Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und hygienisch hoch problematisch. Erhebliche medizinische Versorgungslücken bestehen vor allem im Hinterland. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte. Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen. Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.Anmerkungen Impfungen
[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die innerhalb von 6 Tagen nach Aufenthalt in einem von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebiete einreisen wollen. Ausgenommen sind Reisende, die den Transitraum in den Infektionsgebieten nicht verlassen haben sowie Transitreisende in Madagaskar. Kinder unter einem Jahr sind ebenfalls ausgenommen. [2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung. Die Infektionsgefahr für Touristen ist als sehr gering einzustufen. Reisende sollten auf strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen achten. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. [3] Hohes Malariarisiko der vorherrschenden gefährlicheren Form Plasmodium falciparum (Malaria tropica) besteht ganzjährig in allen Landesteilen, einschließlich in den Städten und in den Küstengebieten. Chloroquinresistenz wurde gemeldet. Mückenschutz u. medikamentöse Vorbeugung wird empfohlen. [4] Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen). Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milch ist nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch am besten vermeiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Vor dem Verzehr von Riff-Fischen und Meeresfrüchten, die als Delikatessen in Speiserestaurants angeboten werden, ist wegen möglicher Algenvergiftung Vorsicht geboten.Andere Risiken
Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich. Mit dem Einsetzen der Regenzeit im November besteht die Gefahr von Chikungunya-Fieber. Diese Viruserkrankung wird von Mücken übertragen. Man sollte tagsüber und nachts Mückenschutz beachten. In den Küstenregionen tritt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen. Hepatitis A ist weitverbreitet, Hepatitis B kommt landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen. HIV/Aids ist im Lande ein Problem und eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein lebensgefährliches Risiko bergen. Die Pest kommt sporadisch in den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Majunga (Mahajanga) und Toamasina vor. Die meisten Pest-Erkrankungen kommen während der Regenzeit zwischen November und April vor. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufigeres Wäschewechseln sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Bei beruflicher Tätigkeit in Pestgebieten empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Antibiotika. Tollwut kommt vor. Seit August 2014 treten Pesterkrankungen gehäuft auf. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.Währung
1 Ariary = 5 Iraimbilanja. Währungskürzel: Ar, MGA (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 10.000, 5.000, 2.000, 1.000, 500, 200 und 100 Ar. Münzen gibt es in den Nennwerten 1, 2, 5, 10, 20, 50 Ar.Kreditkarten
Gängige Kreditkarten wie American Express, Diners Club, Mastercard und Visa werden in den größeren Hotels, Restaurants, Geschäften, Reisebüros und Supermärkten akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.Geldautomaten
Bankkarten Mit der Kreditkarte und Pinnummer kann an Geldautomaten eine kleine Summe Geld abgehoben werden. Die Girocard (ehemals ec-Karte) mit dem Cirrus-, Plus- oder Maestro-Symbol wird weltweit akzeptiert. Sie kann an Geldautomaten mit dem Cirrus-, Plus- oder Maestro-Symbol in den größeren Städten genutzt werden. Zur Sicherheit sollten Reisende stets über eine alternative Geldversorgung wie zum Beispiel Bargeld verfügen. Weitere Informationen von Banken und Geldinstituten. Die neue Debitcard und ihre Nutzung im Ausland Aus der Girocard wurde eine Debitcard: Seit 2023 stellen Banken keine neuen Girokarten mehr mit dem Maestro-Symbol aus. Noch gültige Karten mit dem Maestro-Symbol können jedoch im In- und Ausland weiterhin bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit genutzt werden. Spätestens Ende 2027 wird es das Maestro-Symbol nicht mehr geben. Maestro-Nachfolger sind „Debit Mastercard“, „Visa Debit“ oder „V-Pay“. Visa Debit und Debit Mastercard sind weltweit in mehr als 200 Ländern, in denen Visa und Mastercard akzeptiert werden, nutzbar. Für die Buchung von Reisen oder Mietwagen werden oft nur Kreditkarten akzeptiert. Zur Sicherheit gehört neben einer Debitkarte auch immer eine Kreditkarte ins Reisegepäck. Achtung: Reisende, die mit ihrer Bankkundenkarte im Ausland bezahlen und Geld abheben wollen, sollten sich vor Reiseantritt bei ihrem Kreditinstitut über die Nutzungsmöglichkeit ihrer Karte informieren.Reiseschecks
Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich. Reiseschecks können in größeren Städten in Banken und in Wechselstuben eingetauscht werden. Der Kaufbeleg muss beim Einlösen vorgelegt werden. Das Einlösen ist mitunter sehr zeitaufwendig.Öffnungszeiten der Bank
Mo-Fr 08.00-15.00 Uhr.Devisenbestimmungen
Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist auf 400.000 Ariary beschränkt. Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährungen ist bis zu einer Summe im Gegenwert von 10.000 € gestattet. Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährungen ist bis zu einer Summe im Gegenwert von 1.000 € ohne Angaben von Gründen erlaubt. Übersteigt die Summe den Gegenwert von 1.000 € muss der Reisende Umtauschbelege bei der Zollbehörde vorlegen, die von einer Wechselstube oder einem zugelassenen Vermittler ausgestellt sind, und die den Betrag, um den das angegebe Limit überschritten, abdecken.Geldwechsel
Ariary sind nur in Banken, offiziellen Wechselstuben in Hotels und am Flughafen in Antananarivo erhältlich. In Antananarivo stehen einige Geldautomaten zur Verfügung. Es wird dringend davon abgeraten, Geld auf dem Schwarzmarkt umzutauschen. Der Ariary kann nicht in Devisen zurückgetauscht werden; es empfiehlt sich deshalb der Umtausch nach Bedarf. Manche Hotels verlangen Euro oder US$ zur Rechnungsbegleichung von Ausländern. Daher ist es ratsam, eine Geldreserve in Euro zu haben.Währungen
Währungskürzel | Symbol | Wechselkurse (ohne Gewähr) |
---|---|---|
MGA | Ar |
1 EUR = 3466.10 Ar 1 CHF = 4127.60 Ar 1 USD = 3333.00 Ar |
Überblick
Malagasy (Madagassisch) und Französisch sind Amtssprachen, bis 2010 war auch Englisch Amtssprache. Weitere regionale Sprachen wie z.B. Makoa oder Swahili dienen ebenfalls als Umgangssprachen. Englisch wird nur in den großen Städten verstanden, Französisch ist weit verbreitet. In den abgelegenen ländlichen Gebieten empfiehlt es sich einen einheimischen Reiseleiter dabei zu haben, der Malagasy spricht.Redewendungen
Einige hilfreiche Wörter und Sätze auf Französisch sollte jeder Reisende beherrschen: Auf Wiedersehen = Au revoir Acht = Huit Achtzig = Quatre-vingt Ausgang = Sortie Bier = Bière Bitte = S'il vous plaît Danke = Merci Dienstag = Mardi Doktor = Médecin Donnerstag = Jeudi Drei = Trois Dreißig = Trente Eingang = Entrée Einhundert = Cent Eins = Un (Une) Eintausend = Mille Freitag = Vendredi Fünf = Cinq Fünfzig = Cinquante Gefahr = Danger Geschlossen = Fermé Hallo = Bonjour Heute = Aujourd'hui Hotel = Hôtel Ich fühle mich krank = Je ne me sens pas bien Ich verstehe das nicht = Je ne comprends pas Ja = Oui Mein Name ist = Je m'appelle Mir geht es sehr gut. = Ça va bien Mittwoch = Mercredi Montag = Lundi Morgen = Demain Nein = Non Neun = Neuf Neunzig = Quatre-vingt dix Offen = Ouvert Restaurant = Restaurant Samstag = Samedi Sechs = Six Sechzig = Soixante Sieben = Sept Siebzig = Soixante-dix Sonntag = Dimanche Speisekarte = Menu Sprechen Sie Deutsch/Englisch? = Est-ce que vous parlez allemand/anglais? Toiletten = Toilettes Vier = Quatre Vierzig = Quarante Wein = Vin Wie geht es Ihnen? = Comment ça va? Wie viel kostet das? = Combien est-ce que ça coûte? Wo ist ? = Où est ? Zehn = Dix Zwanzig = Vingt Zwei = Deux01.01.2024 Neujahr
29.03.2024 Tag der Märtyrer
01.04.2024 Ostermontag
01.05.2024 Tag der Arbeit
09.05.2024 Christi Himmelfahrt
26.06.2024 Unabhängigkeitstag
15.08.2024 Mariä Himmelfahrt
01.11.2024 Allerheiligen
25.12.2024 Weihnachten
Überblick
Folgende Artikel können zollfrei nach Madagaskar eingeführt werden: • 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak (Personen ab 18 Jahren); • 2 l alkoholische Getränke (Personen ab 18 Jahren); • 2 Flaschen Wein (Personen ab 18 Jahren); • 2 x 100 ml Parfüm oder Eau de Toilette; • Persönliche Gegenstände und Geschenke bis zu einem Wert von 1.000 €. • 1 tragbarer Computer, 1 Tablet, 1 Smartphone, wenn innerhalb eines Monats nicht mehr als zwei Mal nach Madagaskar eingereist wird.Importbeschränkungen
Wertvolle elektronische Geräte (Videokameras) müssen bei der Einreise deklariert werden.Verbotene Importe
Die Einfuhr von Waffen und Drogen aller Art ist strikt verboten.Exportbestimmungen
Bestimmte Tier- und Pflanzenarten, Edel- und Halbedelsteine, Versteinerungen und Fossilien dürfen nicht bzw. nicht ohne entsprechende Begleitpapiere ausgeführt werden. Max. 100 g Vanille darf ausgeführt werden. Bis zu 1 kg Schmuck darf ausgeführt werden, wenn Tausch- und Kaufquittungen vorgelegt werden. Weitere Informationen sind vom Zoll von Madagaskar erhältlich.Generalkonsulat mit Visumerteilung in Zürich.
Avenue Riant Parc, 38
Genf
Switzerland
+41 (0)22 740 16 50.
Honorarkonsulat der Republik Madagaskar
(mit Visumerteilung)
Pötzleinsdorferstraße 96
Wien
Austria
+43 (0)1 478 15 22.
Nach telefonischer Vereinbarung.
Botschaft der Republik Madagaskar
Honorargeneralkonsulat in Hamburg. Honorarkonsulate in Düsseldorf, Heidelberg und München.
(Auch für Österreich zuständig.)
Seepromenade 92
Falkensee
Germany
+49 (0) 332 22 31 40.
http://www.botschaft-madagaskar.de
http://www.botschaft-madagaskar.de
Mo-Fr 09.00-12.30 und 13.30-16.30 Uhr.
Geschäftsetikette
Leichte Tropenkleidung ist auch bei Geschäftsterminen angemessen. Die Botschaft kann nach vorheriger Vereinbarung Dolmetscher zur Verfügung stellen.Geschäftskontakte
Chambre de Commerce et d'Industrie d'Antananarivo (CCIA) (Industrie- und Handelskammer) 20, rue Henry Razanatseheno, BP 166, Antananarivo, Madagaskar Tel. +261 (0)20 222 02 11/12. Website: www.cci.mg/frTelefon
Internationale Telefonvorwahl. Die Ländervorwahl von Madagaskar ist 00261. Ortsnetzkennzahlen beginnen im Festnetz mit 020 gefolgt von der Ortsvorwahl: Ambatolampy 42 - Ambositra 47 - Antananarivo 22 - Antsirabe 44 - Antsohihy 67 - Diégo Suarez 82 - Farafangana 73 - Fianarantsoa 75 - Fort Dauphin 92 - Maintirano 69 - Majunga 62 - Manakara et Mananjary 72 - Moramanga 56 - Morondava 95 - Nosy-Be 86 - Sambava 88 - Tamatave 53 - Tuléar 94.Mobiltelefon
GSM 900/1800, 4G- und teils 5G-Mobilfunknetz. Netzbetreiber sind u.a. Airtel, Telma und Orange Madagascar S.A. Der Sende-/Empfangsbereich für Mobilfunk deckt das ganze Land bis auf einige entlegene Gebiete ab.Internet
In Antananarivo und in anderen Städten gibt es mehrere Internetcafés. Inzwischen stellen fast alle Hotels und besseren Restaurants ihren Gästen kostenloses WLAN zur Verfügung. Von entlegenen Gebieten abgesehen, kann das Handy als WLAN-Hotspot dienen.Post
Sendungen können postlagernd an das Hauptpostamt der Paositra Malagasy geschickt werden. Postsendungen nach Europa sind zwischen 5 Tagen und 2 Wochen unterwegs. Internationale Kurierdienste unterstützen das nationale Postsystem.Radio
Zahlreiche deutschsprachige Radiosender lassen sich u.a. über Astra-Satelliten bzw. über das Internet in Madagaskar empfangen.Antananarivo, oft als Tana abgekürzt, ist auf drei Ebenen erbaut. Der Palast der Königin und das damit verbundene königliche Dorf (Rova) stehen unter Denkmalschutz. Auf der niedrigsten Ebene der Stadt befindet sich der Analakely-Markt. Auf dem Zuma-Markt ist freitags am meisten los; man sollte sich aber vor Taschendieben in Acht nehmen. Tsimbazaza, der Zoo und Botanische Garten, ist Do, So und an öffentlichen Feiertagen geöffnet. Das Touristen-Informationsbüro liegt ganz in der Nähe. Nach Sonnenuntergang sollte man sich nicht zu weit vom Hotel entfernen.
Taolanaro (vormals Fort Dauphin) liegt an der Südostspitze der
Insel und war die erste französische Siedlung auf Madagaskar. Teile der
Festung aus dem 17. Jahrhundert sind noch zu sehen. Die Stadt und ihre
Umgebung sind für Meeresfrüchte, Orchideen und fleischfressende
Pflanzen bekannt, die man auch im landwirtschaftlichen Mandona-Zentrum in der Baie de Sainte-Luce sehen kann. In der Nähe befindet sich der Berenty-Nationalpark, in dem einige seltene Tierarten leben.
Antsirabe (170 km von der Hauptstadt entfernt) ist ein
Thermalbad sowie Madagaskars größtes Industriezentrum. Die Stadt wird
von vulkanischen Hügeln mit Kraterseen umgeben. Madagaskars
zweithöchster Berg, der Tsiafajovona, ragt westlich der Straße von Antananarivo empor.
Das zentrale Hochland
Die Hauptstadt und mehrere andere wichtige Städte liegen in der zentralen Region der Hauts Plateaux, einer Kette schroffer und von Schluchten durchzogener Berge, die in der Mitte Madagaskars von Nord nach Süd verlaufen.
Mantasoa liegt 80 km von der Hauptstadt entfernt und ist ein
beliebtes Picknick- und Ausflugsziel. Das Gelände umfasst einen
künstlichen See, Pinienwälder und Madagaskars erstes Industriegelände.
Ampefy (90 km von der Hauptstadt entfernt) ist ein vulkanisches Gebiet mit Wasserfällen, einem Vulkansee und Geysiren.
Perinet (auch Andasibe) liegt 140 km von der Hauptstadt entfernt, ist ein Naturschutzgebiet und die Heimat des Indri (schwanzloser Maki) sowie vieler Orchideenarten.
Ambohimanga ist der Geburtsort des Staates Madagaskar und liegt
20 km von der Hauptstadt entfernt. Die Stadt ist von Wäldern umgeben
und als »Blaue Stadt«, »Heilige Stadt« und auch als »Verbotene Stadt«
bekannt. Auch hier gibt es einen königlichen Palast. Die Zitadelle war
einmal eine bedeutende Merina-Festung, und es stehen noch heute
Gebäude, die für Zeremonien benutzt wurden. Das Haupttor besteht aus
einer Steinscheibe, die nur von 40 Männern bewegt werden kann. Sonntags
finden hier rituelle Ahnenverehrungen statt.
Der Süden
Im kargen Süden fallen vor allem die vielen seltsamen affenbrotbaumartigen Pflanzen auf.
Die Provinzhauptstadt Fianarantsoa
ist ein wichtiges Zentrum der Wein- und Reisproduktion sowie ein guter
Ausgangspunkt, um das südliche Hochland zu erforschen. Zu den
interessantesten Ortschaften der umliegenden Berge gehört Amabalavao, das die »Heimat der Verstorbenen« sein soll. Man stellt hier Antemore-Papier und Lamba-Aridrano-Seide her. An den nahe gelegenen Ambondrome- und Ifandana-Felsen
kann man die Knochen der hier verehrten Vorfahren sehen. Der
Ifandana-Felsen war 1811 der Schauplatz eines Massenselbstmords. In Ambositra und den benachbarten Zafimaniny-Dörfern werden komplizierte Holzeinlegearbeiten hergestellt. Der Isalo-Nationalpark
liegt in einer Sandsteinbergkette (erreichbar per Fahrzeug mit
Allradantrieb oder zu Fuß mit einem Führer, Zelten ist möglich). In Ranomafana ist ein Thermalbad. Im Strandurlaubsort Mananjary an der Ostküste sollte man der Haie wegen nicht im Meer baden.
Der Westen
Der Westen Madagaskars war einst mit üppigen Laubwäldern bewachsen,
besteht aber heute überwiegend aus Savanne. Dieser Landesteil ist nur
spärlich bevölkert, der größte Wirtschaftszweig der Region ist die
Zucht von Zebus, einer Ochsenart, die im 8. Jahrhundert von südostasiatischen Siedlern eingeführt wurde.
Mahajanga ist die Provinzhauptstadt an der Mündung des größten Flusses von Madagaskar, dem Betsiboka.
Die Straße zur Stadt ist nur zwischen Juli und Oktober befahrbar. Man
kann mit Booten nach Nosy Bé und zu anderen Inseln fahren. Die
interessantesten Höhlen der Insel liegen in der Nähe von Anjohibe, 90 km im Landesinneren. Bei Ankarafantsika befindet sich ein Naturschutzgebiet.
Nosy Bé
ist Madagaskars wichtigstes Urlaubsgebiet. Die Insel wird von kleineren
Inseln umgeben und liegt vor der Westküste. Man kann sie in einer
Flugstunde von der Hauptstadt aus erreichen. Die größte Stadt ist Andoany (Hell-Ville). Ganz in der Nähe stößt man auf die Ruinen eines indischen Dorfes aus dem 17. Jahrhundert.
Der kosmopolitische Küstenhafen Antsiranana
(früher Diégo Suarez) an der nördlichsten Inselspitze überblickt einen
schönen Golf. Oberhalb der Stadt entfaltet sich eine herrliche
Landschaft mit Seen, Wasserfällen, Höhlen und Regenwald. Für den Besuch
des nahe gelegenen Nationalparks am Montagne d'Arbre ist eine Genehmigung vom Ministère des Eaux et Forêts (Außenstelle in der Stadt) erforderlich. Boote fahren zur Insel Nosy Bé. ^
Bei Ramena
gibt es einen schönen Sandstrand, allerdings wird hier vor Haien
gewarnt. Die Straße Richtung Süden zur Hauptstadt ist nur zwischen Juli
und Oktober befahrbar.
Ile Ste-Marie (Nosy Boraha) ist eine
Insel vor der Ostküste, 150 km nördlich von Toamasina. Einige
historische Stätten sind hier zu finden, einschließlich Madagaskars
ältester katholischer Kirche.
Die Provinzhauptstadt Toamasina
liegt an der Ostküste und hat den größten Hafen des Landes. Sie liegt
acht Autostunden von Antananarivo entfernt und bietet wie die
Landeshauptstadt mehrere Märkte, einschließlich des Bé-Basar. 11 km nördlich der Stadt liegen die Ivolina-Gartenanlagen mit zahlreichen Pflanzen- und Tierarten.
Das weiter südlich gelegene Vatomandry ist ein beliebter Strandurlaubsort; wegen der Haie kann man allerdings nicht im Meer baden.
Der Norden
Der üppig-grüne Norden des Landes wird von zwei großen Bergen überragt.
Der Tsarantanana (2880 m), der höchste Berg der Insel, ist besonders im
höher gelegenen Regenwald mit Riesenfarnen und Flechten bewachsen. Der
Nationalpark Montagne d'Arbre (1500 m) beherbergt die berühmten
Orchideen und zahlreiche Lemurarten. Im Osten fällt zwischen Dezember
und März der Monsunregen.
Toliara ist die Provinzhauptstadt der Südwestküste mit
herrlichen Stränden sowie Gelegenheiten zum Tauchen, Fischen, Segeln
und weiteren Wassersportarten.
Überblick
Zu den beliebtesten Mitbringseln zählen Handarbeiten wie Lamba (traditionelle Stoffquadrate aus Webstoffen mit unterschiedlichen Mustern), Zafimaniny-Holzeinlegearbeiten, Silberarbeiten wie Mahafaly-Kreuze und Vangavanga-Armbänder, Edelstein- oder Muschelschmuck, handgemachtes Papier, madagassische Musikinstrumente sowie volkstümliche Stickereien. Auch handgemalte Bilder, Schnitzereien und kleine Skulpturen sind schöne Andenken. Aus Materialien wie Schilfrohr, Raffiabast, Sisal, Palmblättern, Bambus, Stroh oder Baobabrinde werden allerlei praktische Flecht- und Korbwaren wie z.B. Taschen, Matten, Körbe, Hüte und Fächer hergestellt. In allen größeren Ortschaften finden regelmäßig Märkte statt, auf denen man neben frischem Obst und Gemüse auch zahlreiche Gewürze wie Nelken, Pfeffer, Zimt, Chili und Ylang-Ylang findet. Bei Touristen begehrt ist insbesondere die original madagassische Echte Vanille. Handeln ist auf den Märkten üblich, insbesondere beim Souvenirkauf. Häufig lassen sich die Preise um 10-15% runterhandeln. Man sollte es jedoch nicht mit dem Handeln übertreiben und stets an die Armut der Menschen denken, die von dem Einkommen ihre Familien ernähren müssen. In den großen Städten gibt es auch Supermärkte, in denen die Waren für den täglichen Bedarf angeboten werden.Öffnungszeiten
Mo-Sa 08.00-18.00 Uhr (zwischen 12.00-14.00 Uhr meist geschlossen).Anmerkung
Waren, die Teile der madagassischen Pflanzen- oder Tierwelt beinhalten (dazu gehören auch getrocknete Blumen), bedürfen zum Teil einer gesonderten Ausfuhrgenehmigung. Artikel die unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen, wie z.B. Krokodilleder, Straußeneier, Muscheln, unbehandeltes Ebenholz oder Orchideen, dürfen nicht ausgeführt werden. Beim Kauf von Edelsteinen sollte man sich unbedingt ein Zertifikat ausstellen lassen, da diese ansonsten nicht ausgeführt werden dürfen.Einleitung
Madagaskar ist für sein eher ruhiges Nachtleben bekannt. Viele Madegassen gehen früh zu Bett und stehen noch vor Sonnenaufgang auf, vor allem in den ländlichen Gebieten sind die Straßen spätestens ab 21:00 Uhr wie leer gefegt. In der Hauptstadt Antananarivo gibt es zwar einige Diskotheken und Kneipen, doch in den meisten anderen Ortschaften sind die Ausgehmöglichkeiten sehr begrenzt. Häufig findet sich lediglich ein Restaurant, in dem man zumindest etwas trinken kann, doch ist der Alkohol auf Madagaskar relativ teuer. In den touristisch belebteren Gebieten, wie z.B. Toamasina, gibt es einige Hotels, die über eine Diskothek oder zumindest eine Bar verfügen. Auf der Insel Nosy Bé gibt es entlang des fast zwei Kilometer langen Sandstrandes Madirokely zahlreiche Bars und Restaurants, in denen bis spät in die Nacht ein reges Treiben herrscht. In vielen größeren Städten findet man Kinos und Theater sowie erstaunlich viele Karaoke-Bars. Aufführungen heimischer Theatergruppen und traditionelle Tanzvorführungen finden überall auf der Insel statt. Auch Live-Bands und Solomusiker touren durch das Land. Die madegassische Musik, die durch afrikanische Einflüsse geprägt und sehr rythmisch ist, lädt zum Mittanzen ein. Die Rhythmen unterscheiden sich je nach Region, so weist z.B. die Musik aus dem Hochland in der Mitte des Landes eher einen zarten Rhythmus auf, während man im Norden eher starke und schnelle Rythmen spielt. Auch die Tänze passen sich dem jeweiligen Rhythmus an.Übersicht
In Madagaskar heißt gut zu essen viel zu essen; die Portionen sind großzügig und die madagassische Küche ist herzhaft und kräftig. Üblicherweise gibt es eine große Portion Reis mit verschiedenen Soßen, Fleisch, Gemüse und scharfen Gewürzen. Dabei variiert die Zubereitung des Reises, z.B. wird er als Reisküchlein in Fett ausgebacken (Ramanonaka) oder zum Frühstück mit viel Wasser zu einem Brei zerkocht. Dabei werden etwa ein Dutzend verschiedene Reissorten verwendet. Scharfes Essen ist beliebt und die meisten Gerichte werden mit feurig-scharfen Peperoni gewürzt. Auf Madagaskar, das auch als Vanilla Island bekannt ist, werden viele Nachspeisen mit Vanille zubereitet.Regionale Spezialitäten
Ro (Rind- und Schweinefleisch, das in Essig, Wasser und Öl mariniert und dann mit Gemüse, Zwiebeln und eingelegtem Gemüse gekocht und mit Pimento gewürzt wird) Ravitoto (ein Eintopf aus Fleisch und Blattgemüse) Ramazava (Blattgemüse, Rind- und Schweinefleischstücke, gebraten) Vary amid 'anana (Reis, Blattgemüse oder Kräuter, Fleisch und manchmal Garnelen), das oft mit Kitoza (langen Scheiben gepökeltem oder gesalzenem Fleisch) gegessen wird.Wissenswertes
Heimische Restaurants werden als hotely bezeichnet.Trinkgeld
10-15% Trinkgeld in Restaurants ist üblich. Trinkgeld ist auch in chinesischen und vietnamesischen Einrichtungen üblich.Regionale Getränke
In Madagaskar hergestellt werden Litchel (Aperitif aus Litchis), Betsabetsa (eine Art Bier aus Zuckerrohr) und Toaka gasy (aus Zuckerrohr und Reis destilliert) sowie »Three-Horses«-Pilsner. Zu den alkoholfreien Getränken zählen Ranon 'apango oder Rano vda (ein Reisgetränk) und einheimisches Mineralwasser.Mindestalter für den Verzehr alkoholischer Getränke
In Madagaskar darf man ab 18 Jahren Alkohol trinken.Religion
52% Anhänger von Naturreligionen, 41% Christen und 7% Muslime.Soziale Verhaltensregeln
Allgemeines: Fadys (örtliche Tabus), die von den Ältesten der Dorfgemeinschaft festgelegt werden, regeln das tägliche Leben auf Madagaskar. Als Fady werden auch heilige Orte bezeichnet, die den Madagassen heilig und daher für Ausländer tabu sind, wie z.B. Gräber oder bestimmte Naturheiligtümer wie verehrte Teiche oder Bäume. Man sollte sich vor allem außerhalb der größeren Städte bei ortskundigen Personen über bestehende Fadys informieren und diese unbedingt respektieren. Kleidung: Zwanglose Kleidung ist durchaus angemessen, nur in vornehmeren Hotels und Restaurants rechnet man eventuell mit eleganter gekleideten Gästen. Badebekleidung gehört an den Strand. Umgangsformen: Einladungen in Privathäuser sind eher selten. In manchen Gegenden ist es heute noch vereinzelt üblich (soweit die Kosten dieser Aktion es zulassen), einen Ahnen zum Dorffest einzuladen und ihn zu diesem Zweck auszugraben, damit er persönlich anwesend sein kann. Später wird er dann in neue Totenhemden gekleidet und wieder begraben. Dieses Ritual (als Famadihana bekannt) zeigt das Festhalten der Bevölkerung an althergebrachten Traditionen. Ehebruch und Pädophilie sind per Gesetz verboten und werden mit hohen Freiheits- oder Geldstrafe geahndet. Da nicht auszuschließen ist, dass Ausländer mitunter gezielt in eine kompromittierende Situation gebracht werden sollen, empfiehlt es sich im Kontakt mit jungen Mädchen und Frauen besonders vorsichtig zu sein. Fotografieren: Militärische oder Polizeieinrichtungen dürfen nicht fotografiert werden, das Gleiche gilt für sicherheitsrelevante Einrichtungen wie z.B. Flughafen, Brücken oder Regierungsgebäude. Personen sollten gefragt werden bevor man sie fotografiert.Beste Reisezeit
Heißes und subtropisches Klima, in den Bergen ist es kühler. Regenzeit: November - März. Trockenzeit: April - Oktober. Im Süden und Westen ist es heiß und trocken. Die Monsunregen im Osten und Norden bringen zwischen Dezember und März Stürme und Wirbelstürme mit sich. In den Bergen, einschl. Antananarivo, ist es zwischen November und April warm und gewittrig, ansonsten trocken, kühl und windig.